Nicht überall auf der Welt ist es selbstverständlich, einen Wasserhahn aufzudrehen und frisches Wasser zu erhalten. Dazu noch in einer Trinkwasserqualität, die seinesgleichen sucht
Die AH-Freizeittruppe der SpVgg 1926 Schiltach e.V. erfuhr am vergangenen Freitag aus erster Hand,
wie das Wasser in unserer Region aufbereitet wird, denn man genoss eine Betriebsbesichtigung beim Zweckverband „Wasserversorgung Kleine Kinzig“ in Alpirsbach-Reinerzau.
Der Zweckverband „Wasserversorgung Kleine Kinzig“ ist einer von vier Fernwasserversorgern in Baden-Württemberg, der als Alleinstellungsmerkmal die einzige Trinkwassertalsperre in Baden-Württemberg besitzt. Die Talsperre liegt inmitten des schönen Schwarzwaldes in Alpirsbach-Reinerzau und ist auch als großartiges Wander- und Erholungsgebiet bekannt. Die großen Zuläufe Huttenbächle, Kleine Kinzig, Teufelsbächle sowie zahlreiche kleinere und größere Quellen speisen die Trinkwassertalsperre derzeit sehr umfangreich, so dass diese gut gefüllt ist.
Die Aufgabe des Zweckverbandes Wasserversorgung Kleine Kinzig ist es, im Rahmen des Landes die Verbandsmitglieder bestehend aus Gemeinden, Städten und weiteren Zweckverbänden über ein rund 220 km langes Rohrnetz mit reinem Trinkwasser aus dem Schwarzwald zu versorgen. Hier werden derzeit mittlerweile rund 350.000 Einwohner täglich mit Trinkwasser versorgt.
Mitglieder sind hier auch die Gemeinde Schenkenzell und die Stadt Schiltach. Verbandsvorsitzender ist Schiltachs Bürgermeister Thomas Haas, Geschäftsführer Maik Zinser.
Im Übrigen war die Gründungsversammlung des Zweckverbandes „Wasserversorgung Kleine Kinzig“ am 12. Juni 1974 im Pfarrhaus in Haslach, so dass dieser in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiern kann.
Knapp dreißig interessierte Personen der AH-Freizeittruppe der SpVgg 1926 Schiltach e.V. unter Leitung von Achim Hoffmann waren im Betriebsgebäude des Zweckverbandes „Wasserversorgung Kleine Kinzig“ zu Gast. Nach einer freundlichen Begrüßung durch Werksführer Albrecht Kübler konnte man zunächst als Einführung den Imagefilm sehen, ehe man durch den Entnahmestollen, der zum Teil direkt unter dem Stausee liegt, in den 75 Meter hohen Entnahmeturm kam. Die höchste Ebene des Entnahmeturms konnte man sportlich herausfordernd durch Treppen und einen Aufzug erreichen. Oben angekommen hatte man bei großartigen äußeren Bedingungen eine herrliche Aussicht auf den See, der die umgehende Natur spiegelte. Zurück im Untergrund durfte man im Wasserwerk noch einen Einblick in die Maschinenhalle und die Aufbereitung werfen. Während der gesamten Führung wurden die Tätigkeiten und Besonderheiten des Zweckverbandes durch Albrecht Kübler präzise erklärt. Natürlich konnten während des gesamten Rundgangs auch immer wieder eigene Fragen eingeworfen werden.
Achim Hoffmann ergänzte noch, dass in den 1980iger Jahren Trinkwasser aus der Talsperre Kleine Kinzig in den Neckar geleitet werden sollte, um so Kühlwasser für das 135 Kilometer entfernte Kernkraftwerk Neckarwestheim zu liefern. Angedacht war ein unterirdischer Tunnel von neun Kilometern Länge, um das Wasser vom Stausee aus zum Heimbach, Richtung Leinstetten, zu leiten und von da aus dann über die Glatt in den Neckar.
Doch hier gab es Gegenwehr und Proteste, die sich gar aus der Heimat bis auf den Schloßplatz in Stuttgart zusammenfanden. Am Ende gab es eine ganz knappe Entscheidung: „Der Antrag auf Einleitung des Planungsverfahrens für den Tunnel wurde am 5. Oktober 1988 in der Sitzung des Zweckverbands Kleine Kinzig abgelehnt“
Achim Hoffmann dankte abschließend im Namen seiner Truppe Albrecht Kübler für die ausführlichen und sehr interessanten Ausführungen und überreichte eine kleine Geschenkgabe.
Anschließend fuhr die Truppe zum „Rinkenbachhof“ oberhalb von Schenkenzell, wo man bei Familie Sum ein reichhaltiges Vesper und gute und kühle Getränke zum Abschluss genoss. Man war sich einig, sich wieder einmal einem informativen und aufschlussreichen Thema angenommen und abschließend noch gesellige Stunden in gemütlicher Atmosphäre genossen zu haben.
