AH Freizeitgruppe

Informativer AH-Abend…

12. Oktober 2024

 

Zu einem informativen, geselligen und lustigen Abendtreff kamen am Freitag die Kameraden der AH-Freizeittruppe der SpVgg 1926 Schiltach e.V. zusammen.

Treffpunkt an diesem Abend war auf der Aussichtsplattform an der Ecke Staig-/Schloßbergstraße, ganz in der Nähe des ersten Wasserhochbehälters der Stadt Schiltach. Und zur Wasserversorgung hatte Achim Hoffmann für seine Kameraden einiges in Petto. Seine Quellen waren Stadtarchivar Dr. Andreas Morgenstern sowie das Schiltach-Buch. So konnte er berichten, dass Schiltach erst vor 125 Jahre die Grundlage für eine moderne Wasserversorgung legte. Davor musste man sich an den öffentlichen Brunnen mit Wasser versorgen und teilweise anstrengende und in Schiltach auch steile Strecken hinlegen. Wie viele andere Gemeinden besaß die Stadt in ihren Straßen und Gassen eine ganze Reihe an öffentlichen Brunnen. Glück hatte, wer unmittelbar in der Nähe eines Brunnens wohnte. Deshalb gab es auch oftmals Streit über den Standort der jeweiligen Wasserquellen. Der bekannteste Brunnen dürfte der Marktplatz- oder Löwenbrunnen sein, der einst für die Bewohner des Marktplatzes bis zum oberen Stadttor der einzige Wasserspender war und von der Tiefenbach-Quelle gespeist wurde. Weitere sind oder waren der Hintere-Städtle-Brunnen (bereits 1673 genannt) am hinteren Stadttor, sowie laut einem Verzeichnis von 1759 Spittelbrunnen, Vorstädtle-Brunnen, Brunnentröge im Steiners Mößle, Glattenberg, Steig, Gründle, Baldersberg und im oberen und unteren Tiefenbach, die natürlich auch für die Landwirtschaft, also die Felder der Ackerbürgerhäuser, und deren Vieh von Nutzen war. Dazu kam 1764 der Schleifengrünbrunnen (= Kropfbrunnen) in der Gass, der den dortigen Gerbern diente.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weiter gab es noch einen Bickenbrunnen, Rösslewirtsbrunnen, den Messerschmiedsbrunnen und einen Rebstockwirtsbrunnen, den Pfarrbrunnen, ein Eichhornsbrünnele am Hohenstein, das Herrenwässerle, den Kohlbrunnen im Ebersbach und einen Kesselbrunnen an der Keßlerhalde, welcher der dortigen Tuchfabrik diente. Mit der Zeit wurde der Ruf nach einer Trinkwasserlösung immer lauter. 1895 ging es dann mit einer Planung und dann dem Bau einer Versorgungsleitung voran. Federführend war der damalige Bürgermeister Adolf Christoph Trautwein. 1899 konnte die Stadt mit Stolz die Fertigstellung dieses Grundbedürfnisses verkünden. Den ersten Hochbehälter gab es am Schlossberg, der zwar noch existiert, der aber nicht mehr genutzt wird, und dessen Zugang heute zugewachsen ist. Im Zusammenhang mit der Wasserleitung konnten dann in Schiltach auch 29 Hydranten für die Löschwasserversorgung der Feuerwehr aufgestellt werden. Davor wurde dies mit Löscheimern bewerkstelligt. Das Besondere daran im Grenzgebiet Baden und Württemberg, war, dass diese mit zwei Anschlüssen versehen waren.  Und zwar einem Kupplungsanschluss für Württemberg und einem Schraubanschluss für Baden, aufstellen. Produziert wurden sie von der Mannheimer Firma Bopp & Reuther. Mit diesen doppelten Anschlüssen konnten nun auch die Feuerwehren aus den benachbarten Gemeinden aus Württemberg in Überlandhilfen effektiv helfen. Erst 1936 wurde die deutschlandweite „Storz-Kupplung“ eingeführt, die grundsätzlich die gegenseitige Unterstützung der Feuerwehren ermöglichte. Weiter zur Trinkwasserversorgung: Meist gab es in den Häusern zunächst nur eine Abgabestelle, im Regelfall in der Küche beim Schüttstein. Die Heißwasserversorgung im Haus ging über das “Schiff” des Küchenherdes von statten. Später wurden nach und nach Bäder eingebaut. Meist gab es für die ganze Familie wöchentlich nur einen Badetag, und zwar samstags mit Einheizen des Badofens mit Holz und Kohle und Baden der ganzen Familie oft im gleichen Badewasser. Für diejenigen, die kein Bad hatten, gab es später durch die Stadt Schiltach ein zusätzliches Angebot Wannenbad in der ehemaligen Grundschule in der Bachstraße. Mit dem Starten des Fremdenverkehrs in Schiltach war die Werbung für Kurgäste “Zimmer mit fließendem Wasser” bereits ein höherer Standardwert! Heute im Städtle nicht mehr vorstellbar, denn es gibt in jedem Haus eine zentrale Versorgung: Wasserhahn auf und kaltes wie warmes Wasser läuft – eigentlich ein Luxus, wenn man bedenkt, dass in den letzten Jahren teilweise schon im Lehengericht Probleme mit den Quellschüttungen auftrat. Und in wie vielen Ländern dieser Erde ist es heute noch nicht selbstverständlich, einen Wasserhahn aufzudrehen und frisches Wasser zu erhalten. Dazu in Schiltach noch in einer Trinkwasserqualität, die seinesgleichen sucht. Mit Freude und großem Hallo wurde dazwischen auch noch Costa-Rica-Auswanderer Peter Dufner, der gerade seiner Heimatstadt Schiltach einen Besuch abstattet, und seine Schwester Anita begrüßt. Mit Applaus dankte man Achim Hoffmann für sein Ausführungen, ehe man es sich noch im “Kreuz” beim Imam und seinem Team bei Essen und Getränken gut gehen ließ.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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